Liebe Interessierte unseres Fördervereins,
Ietzter Bericht endete mit der Vorschau auf unsere Mitgliederversammlung 2021 und in Likoni mit dem Abschluss des Schuljahres unserer Waisen. Beides ist nun fast vier Monate her. Die Mitgliederversammlung konnten wir Anfang November abhalten, als wir vor der nachfolgenden Corona-Welle noch keine Einschränkung durch ein Versammlungsverbot hatten. Die Spendenbeleitschaft ist ungebrochen, z.B. durch den Verzicht einer Firma auf ihre Jubiläumsfeier und stattdessen eine Überweisung zugunsten des Waisenhauses. Auch unsere vielen Spender, die mit einem Dauerauftrag erst die regelmäßige Versorgung der Kinder ermöglichen, dürfen nicht unerwähnt bleiben. So können wir aus Likoni berichten, dass die Kinder gut versorgt sind. Die Schule ist weiter geöffnet und die Kinder bereiten sich intensiv auf die Prüfungen im Frühjahr vor. Das Trimester ist kurzer wegen der Weihnachtsferien und der Nationalen Abschlussprüfungen (KCPE nach dem 8. Schuljahr und KCSE nach dem 12. Jahr). Bis unsere Kinder an diesen Prüfungen teilnehmen dürfen, ist es aber noch etwas hin. Unsere Leiterin, Mrs. Marins, steht in engem Kontakt mit den Lehrern, um den Kindern, die noch Schwächen haben, rechtzeitig Nachhilfe zu geben. Auch die Personallage hat sich gebessert, sodass sie mehr Entlastung von der Alltagsroutine bekommt. Der Garten und das Federvieh werden jetzt von einem Gärtner betreut, der stundenweise aushilft und die Kinder anleitet. Die Gemüseernte und die Produkte aus dem eigenen Hühner- und Gänsestall sind eine beliebte Ergänzung für den Speiseplan.
Zu Mrs. Marins 50. Geburtstag wurde das Heim großartig ausgestattet, und alle Angestellten und Kinder feierten mit ihr diesen Ehrentag. Wir sind sehr froh und sehen es auch an den Bildern und Berichten, dass sie ihr ganzes Leben den Kindern widmet.
Kurz vor Weihnachten wurden ihr von der Sozialbehörde vorläufig drei Kinder zugeteilt. Ein Geschwisterpaar brauchte dringend eine Unterkunft, da der Vater ins Gefängnis gekommen war und ihre Verwandten gesucht wurden. Ebenfalls war ein Baby aufgefunden und abgegeben worden, dessen Mutter das Kind wohl ausgesetzt hatte. Diese Geschichte erinnert an das erste Heimkind Wamboi, das ebenfalls als Findling 2014 ins Heim kam und seitdem oft der strahlende Mittelpunkt ist.
Wie in den letzten Jahren gab es im Dezember viel zu feiern. Zuerst fanden drei Geburtstage (Emily, Janus und Baraka) statt, wie immer mit großer Torte und Ausflug an den Strand. Dann natürlich das Weihnachtsfest, das wie bei uns ein Höhepunkt im Jahr ist. Eine Woche später wurde auch hier der Jahreswechsel mit einem besonderen Essen begangen. lm Januar 2022 war von der Schule ein Ausflug zu den Shimba-Hills geplant. Die Kosten waren sehr hoch, sodass Mrs. Marins absagen musste. lnzwischen hat sie aber für die Kinder eine günstige private Fahrt organisiert, sodass sie ebenfalls daran teilnehmen können. Die Shimba-Hills liegen 30 km südlich und sind ein Naturreservat mit vielen Tieren (Elefanten, Giraffen, Büffel u. v. m.). Außergewöhnlich ist hier der Regenwald, da die anderen Reservate Kenias in den Savannen liegen. So bekommen die Kinder etwas von der Naturschönheit ihres Heimatlandes zu sehen, das so viele Touristen begeistert und den Einheimischen wegen ihrer Armut verschlossen bleibt. Wir sind sehr froh, dass wir dank lhrer Unterstützung nun schon seit fast acht Jahren den Waisen ein menschenwürdiges Leben ermöglichen können. Wir hoffen, dass wir weiterhin auf lhre Hilfe bauen dürfen und dieses Projekt zum Wohle der Kinder fortführen können.
Zum Schluss noch ein bemerkenswerter Satz von Barack Obama, ehemaliger Präsident der USA, dem wir uns auch verpflichtet fühlen:
,,Finden wir uns nicht mit der Welt ab, wie sie ist, sondern arbeiten wir daran, wie sie sein sollte.“