In Kenia – einem sehr korrupten und immer wieder von Unruhen geplagten Land – ist wirtschaftliche Unabhängigkeit besonders wichtig.
Konkret bedeutet das für das Waisenhaus: durch den Anbau bestimmter Lebensmittel und einer Kaninchen- sowie Hühnerzucht im weitläufigen Garten des Heims lässt sich sowohl eine unabhängige, gesunde Ernährung der Kinder, als auch einen Ertrag durch den Verkauf der Waren ermöglichen.
Das Waisenhaus hat sich auf lange Zeit ein Ziel gesetzt: die wirtschaftliche Unabhängigkeit. Vor ein paar Wochen berichteten wir bereits davon, nachzulesen hier.
Nun gibt es tolle Neuigkeiten! Das Projekt schreitet weiter voran und inzwischen sind deutliche Fortschritte zu verzeichnen.
Zum Einen gab es bei den Kaninchen bereits Nachwuchs: 8 wurden geboren, von denen leider bereits 3 verstarben. Wir hoffen, dass die Anderen überleben werden.
Außerdem wurde mit der Hühnerzucht begonnen. Was eine große Investition zu Beginn bedeutet, rentiert sich sicherlich in der Zukunft!
Zusätzlich gibt es bereits die erste kleine Ernte aus dem eigenen Anbau.
Es geht bei dem Projekt nicht nur darum den Kindern eine gesunde, reichhaltige Ernährung zu gewährleisten oder die Waren zu verkaufen, sondern zusätzlich hat das Ganze auch noch einen Lerneffekt: Die Waisenkinder helfen beim Anbau der Pflanzen und der Versorgung der Tiere mit und lernen somit Verantwortungsbewusstsein, Nachhaltigkeit und den bewussten Umgang mit Lebensmitteln.
Wie jeden Monat haben wir auch im Februar von der Leiterin des Waisenhauses in Likoni, A. Marins, einen ausführlichen Bericht über die Situation vor Ort erhalten.
Endlich ging für 13 Kinder nach den langen “Sommerferien” die Schule wieder los! Gut gelaunt und motiviert starteten sie zurück in den Alltag und das Garden of Hope Team vor Ort ist begeistert von der Wissbegierde und der schnellen Auffassungsgabe der Kinder. Sie sind überzeugt, dass bis zum Ende des Quartals, wenn wieder Prüfungen anstehen, weiterhin massive Verbesserungen zu verzeichnen sind!
Aber auch schlechte Nachrichten erreichten uns. Jedes der kleinen Kinder (Yago, Yasmyn, Ruth, Cecilia, Arthur, Faith und Keegan) wurde von einer Grippewelle erwischt und musste im Krankenhaus behandelt werden. Inzwischen haben sich alle glücklicherweise erholt.
Helena, Wamboi und Wesley haben Schwimmunterricht erhalten. Es bringt ihnen sehr viel Spaß und ist natürlich besonders toll, weil das Waisenhaus direkt am Meer liegt.
Außerdem gab es wie jeden Monat ein Mitarbeitermeeting. Ana liegt die Weiterbildung der Nannys im Bereich der Erziehung besonders am Herzen, damit sie auch die Möglichkeit hat Verantwortung abzugeben. Außerdem wurde der Fortschritt des neuen Projektes – die Kaninchenzucht – und dessen weiteres Vorgehen besprochen.
Unser Besuch 2017 in Likoni: v. 22.Februar bis 08. März
– unser erster Tag im Waisenhaus war etwas ganz besonderes, sowohl für uns, als auch für die Kinder. Da an diesem Tag gerade ein Schulhalbjahr vorbei war, hatten alle Kinder frei und wir durften direkt alle kennenlernen. Die Kinder waren sehr offen uns gegenüber, haben uns freundlich empfangen, mit uns getanzt und gesungen. Trotz ihrer teilweise sehr schweren Schicksale hatten alle ein strahlendes Lächeln im Gesicht, was noch einmal größer und breiter wurde, als wir die Geschenke verteilten. Diese haben wir extra in zwei großen Koffern mit transportiert und es handelte sich um Puppen, Legos, Duplos, Kuscheltiere, Kleidung, Buntstifte, Bälle, Luftballons und Zahnputzmitteln.
– am zweiten Tag, einem Sonntag, war dann Josephs 3. Geburtstag. Für uns war es etwas ganz Besonderes diesen Tag mitzuerleben. In Kenia haben die Familien normalerweise kein Geld und keine Möglichkeiten, eine Geburtstagsfeier zu organisieren. Gerade deshalb legt Ana sehr viel Wert darauf, diesen Tag so schön wie möglich zu gestalten. Einmal im Jahr steht dann dieses Kind im Mittelpunkt, für ihn wird das Haus und der Garten geschmückt und es wird getanzt und gesungen. So war es auch bei dem kleinen Joseph. Ana hat extra ein festliches, traditionelles Essen gekocht, Kuchen gebacken und Limos verteilt. Der schüchterne Joseph konnte sein Glück gar nicht fassen
– Wenn gerade kein Geburtstag und keine Ferien sind, dann sieht der Alltag folgendermaßen im Waisenhaus aus: die Schulkinder sind von 7-16 Uhr in Schule. Da die Kinder ab 3 Jahren zur Schule gehen, sind es im Moment 12 Kinder. Nur die Babys und Kleinkinder bleiben in dieser Zeit im Haus und werden von Ana und den Nannys umsorgt. Sie machen täglich einen langen Spaziergang mit einem Picknick. Abends kommen dann die Schulkinder nach Hause und erledigen ihre Hausaufgaben. Die großen Kinder helfen außerdem viel mit, denn sie kennen es so von zu Hause, wo sie von den Eltern spülen, kochen und putzen gelernt haben. Uns ist besonders aufgefallen, dass die Kinder eine große soziale Kompetenz besitzen. Sie helfen sich stets gegenseitig, es gibt nicht viel Geschrei, alle sind sehr dankbar und bescheiden.
– Es war eine wunderschöne Zeit, mit den Kindern in einem friedlichen Umfeld zusammen zu sein und zu erleben, wie sie liebevoll von allen umsorgt dort ihr neues Zuhause gefunden haben.
– Dank an alle Mitarbeiter und vor allem an Mrs. A. Marins für ihr großartiges Engagement.